Perssebericht vom Waldlauf 2005

 

Sieg und Rekord für Steffi Seitz
NASTÄTTEN. Gerade einmal fünf Männer hatten das Ziel des Nastätter Waldlaufes erreicht, als bereits Steffi Seitz von der LG Einrich um die letzte Ecke bog. Erst vor einer Woche hatte die 46-Jährige den Ulm-Marathon in 3:04 Stunden gewonnen und wusste daher nicht "was heute drin ist".

Neben dem überlegenen Sieg in der Frauenkonkurrenz war auch immerhin noch ein Streckenrekord "drin". Seitz verbesserte ihre eigene Marke aus dem Jahr 2003 um über eine Minute auf 41:09 Minuten für rund zehn Kilometer. Dabei war die Strecke über Wald- und Wirtschaftswegen nach zwei Regentagen nicht einfach zu bewältigen.

Wie viele andere hatte sich die Siegerin die Bedingungen aber noch schlimmer vorgestellt, als sie dann tatsächlich waren. Ein weiteres kleines Handicap macht die Leistung der Katzenelnbogenerin noch bemerkenswerter: Der Hauptlauf war etwas länger als in den Vorjahren, weil sich Start und Ziel auf dem Rasenplatz befanden und nicht mehr auf dem Teerweg daneben.

"Das ist attraktiver für die Zuschauer, weil sie die Läufer bei ihrer Schlussrunde auf dem Sportplatz beobachten können", erklärten Peter Korstian und Ernst Michel vom gastgebenden VfL Nastätten. 70 bis 80 Meter, so schätzten sie, mussten die Ausdauersportler dafür unter dem Strich mehr hinter sich bringen.

Abschrecken ließ sich von dieser Änderung und dem wechselhaften Wetter aber niemand. Die Veranstalter registrierten sogar erneut eine gestiegene Teilnehmerzahl. Allein den Hauptlauf bestritten annähernd 100 Athleten. Mit den Rahmenwettbewerben kamen ungefähr 150 Starter zusammen. Einen Bambinilauf über 333 Meter hatte der VfL neu ins Programm aufgenommen.

Seine ersten Laufschritte hat Marco Strack längst hinter sich, dennoch erlebte der Singhofener im Trikot des BBC Koblenz-Horchheim in Nastätten eine Premiere. Zum ersten Mal siegte der 34-Jährige in einem Hauptlauf - und das gleich ganz souverän. Bis Kilometer drei war noch Andreas Kämper (LG Lahn-Aar-Esterau) an Stracks Seite. Doch dann musste der Favorit aus dem nahen Oberwallmenach wegen Seitenstichen zurück stecken und sich letztlich mit dem vierten Platz begnügen.

Erst am Vortag hatte sich Strack entschieden anzutreten, denn lange hatte ihn eine hartnäckige Erkältung geplagt. Bei Regen hätte er auf einen Start verzichtet, berichtete der Sieger, dem die ausgefallenen Trainingseinheiten offenbar nicht geschadet hatten: "Weniger ist manchmal mehr", analysierte er. Auch der Zweite, Björn Schräder vom Team Naspa Rhein-Lahn, kämpfte mit einer Erkältung.

"Sehr gut durchgekommen" war hingegen Ruben Schmitz. Der 27-Jährige aus Gemmerich startete für die Bundeswehr und freute sich sogar über die verschlammten Wege: "Solche Verhältnisse sind mein Ding."

   Thorsten Stötzer


 

Rhein-Lahn-Zeitung - Ausgabe Bad Ems, Lahnstein vom 04.10.2005, Seite 16.